1934 gegründet, hatte der Verein zunächst keine eigenen oder gepachteten Gewässer. Geangelt wurde hauptsächlich am Rhein. Im bald folgenden 2. Weltkrieg kam das Vereinsleben zum erliegen. Aus der Kriegszeit gibt es noch Unterlagen über die Kassenführung, aus denen sich ablesen lässt, dass die Zahlung von Mitgliedsbeiträgen und auch die Ausweisung von Ausgabepositionen bis Ende 1943 gegen Null gingen. Dann endet die Kassenführung. Auch in den schweren Nachkriegsjahren ist keine Vereinstätigkeit feststellbar. Wahrscheinlich wurde in der Notzeit nach dem Krieg trotzdem viel geangelt, um etwas in die Bratpfanne zu bekommen. Vereinsmitgliedschaft mit Zahlung von Mitgliedsbeiträgen und Ausgaben für Erlaubnisscheine war in dieser schlechten Zeit sicher eine sehr nachrangige Fragestellung.
Am 13.05.1954 wurde dann wieder eine vollwertige Vereinstätigkeit aufgenommen. Aus den Kassenbelegen lässt sich ablesen, dass der Verein mit 29 Mitgliedern neu startete. Bereits seit diesem Neustart in 1954 gehören unsere Ehrenmitglieder Karl Heinz Jochem und Hans Willi Schenk dem Verein an. Zunächst hatte in dieser Zeit der Verein immer noch keine eigenen bzw. Pachtgewässer. Geangelt wurde am Rhein und am Oberarm und Unterarm (Altwasser) Richtung Ludwigshöhe (früher sehr gute Hechtgewässer, leider heute weitgehend verlandet und schlecht zu erreichen). Um 1960 kam dann die Angelmöglichkeit am Kaventloch hinzu. Zunächst war das aber nur eine Option zur Ausstellung von 6 Angelkarten. Beschränkte Kartenkontingente waren auch für den ASV Ludwigshöhe und den damaligen Dienheimer Parallelverein „Ruhig Blut“ vorbehalten. Entsprechend schwierig war bei großem Mitgliederinteresse durch Auswahl – und Losverfahren eine einigermaßen gerechte Zuteilung der 6 Erlaubniskarten zu finden. Das Problem entschärfte sich aber nach einigen Jahren, da der ASV durch Pachtvertrag das vorrangige Nutzungsrecht am Kaventloch erlangen konnte. Am Kaventloch liegen auch die Anfänge des jährlichen Sommernachtsfestes/Vereinsfestes (um 1970). Zunächst waren das eher vereinsinterne Feste, die aber mit der Zeit zusätzlich von Nichtmitgliedern gern besucht wurden. Die Anreise zu den Festen am Kaventloch war wegen der exponierten Lage sehr problematisch. Selbstverständlich wurde immer für viel Flüssignahrung gesorgt und davon viel verköstigt. Die Heimfahrt gestaltete sich deshalb noch problematischer für die meisten Besucher als die Anreise.
Ende der 60er und in den 70er Jahren hatte der Verein viel Zuspruch von Jugendlichen. 1967 wurde deshalb eine Jugendgruppe als Vereinsabteilung gegründet. Langjährige Jungendleiter waren Willi Hauf und Friedel Stöhr jun. Mehrere Jahre Bestand in dieser Zeit auch eine erfolgreiche Casting -Gruppe. Die Jugend und die Senioren waren außerdem sehr erfolgreich in den damals noch üblichen und damals noch zulässigen Vergleichs – und Wettfischen. Der Verein hatte in den 60er und 70er Jahren viel Zulauf an aktiven Anglern. Mit dem einen und sehr kleinen Pachtgewässer Kaventloch wurde es deshalb eng. Da ergab sich Mitte der 70er Jahre der Glückstall, dass ein im Flurbereinigungsverfahren vorgesehener Flutfang für Bergwasser dann doch nicht so unbedingt für diesen Zweck notwendig war. Dieses Retentionsbecken wurde zu einem tauglichem Angelgewässer, dem Michelröder See, aufbereitet. Ende der 70er Jahre wurde mit Fischbesatz begonnen und das Freigelände gestaltet. Der Bau der Schutzhütte wurde 1980/81 durchgeführt. Der Bau der Toilettenanlage erfolgte einige Jahre später. 1981 ging das Gelände Michelröder See praktisch in Betrieb.
Nach den Besatzungsmaßnahmen in den Vorjahren wurde 1981 das Gewässer erstmals zum Angeln freigegeben und nach Fertigstellung der Schutzhütte auch erstmals 1981 das ASV Sommernacht am See veranstaltet. An dieser Stelle herzlichen Dank an den damaligen Gemeinderat und insbesondere an den damaligen Ortsbürgermeister Bernd Neumer. Ohne die intensive Unterstützung durch Rat und Bürgermeister wäre das Gelände Michelröder See sowie Schutzhütte und Toilettenanlage nicht entstanden. Durch die viel Pflegearbeit sind wir bemüht, das Gelände in Ehren und in Ordnung zu halten. Das Gelände wird sehr gerne auch als Rastplatz von Radfahrern und Wanderern genutzt.
Zur Vereinsentwicklung und Vereinsperspektive ist zu sagen, dass der Zuspruch an Jugendlichen seit Ende der 90er Jahre mit dem damaligen Jugendleiter Karl Ludwig Krenzer wieder zugenommen hat. Dieses Interesse der Jugend an der Angelfischerei, gerade in Corona-Zeiten, ist positiv. Durch unsere neue Jugendleiterin, Frau Bianca Mechelke, möchten wir auch weiterhin eine aktive Jugendbetreuung in unserem Verein vornehmen und junge Mensche mit der Natur vertraut machen.
Der Verein hat zurzeit einen Mitgliederstand von knapp 100 Erwachsenen und rd. 20 Jugendlichen. Im Verhältnis zur Mitgliederzahl und dem Zuspruch durch Jugendliche reicht die Gewässerkapazität zwar an ihre Grenzen, aber Neuaufnahmen von tatkräfitgen Mitgliedern*innen ist gewünscht und nach Absprache mit dem Vorstand jederzeit möglich. Auch Ausnahmen für Interessenten aus Nachbargemeinden sind möglich, soweit es dort keinen Angelsportverein / keine Angelmöglichkeit gibt und dies unser Mitgliederstand zuläßt und eine positive Einzelfallentscheidung durch den Vorstand erfolgt.